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Kleiner antifaschistischer Rückblick aus der Region Ostschweiz 2017 bis 2020

Wir haben diverse Informationen über rechtsextreme Aktivitäten in der
Region Ostschweiz zusammen getragen. Viele der Informationen wurden uns an
unsere E-Mailadresse antifaostschweiz(a)immerda.ch geschickt. Dafür
bedanken wir uns herzlich und hoffen ihr haltet uns weiter auf dem
Laufenden. Falls ihr noch etwas zu ergänzen habt, schreibt uns einfach.
Wir können nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Wir haben daraus nachfolgend eine kleine Übersicht erstellt, wo und wie
Rechtsextreme in Erscheinung treten und wie ihnen begegnet wird.
Sie soll uns daran erinnern, dass Antifaschismus immer wichtig
ist. Und sie soll gerne auch inspirieren antifaschistisch zu handeln und
dem Faschismus entgegen zu treten.

15. Oktober 2017

Der Parteitag der PNOS-Sektion St.Gallen wurde von Antifaschist*innen
angegriffen und musste aufgrund dessen abgebrochen werden. Der Anlass
fand in genau dem Restaurant in Bazenheid statt, das
zuvor wegen eines rassistischen Vorfalls in die Schlagzeilen geraten
war, wie mehrere Zeitungen berichteten.

https://www.watson.ch/schweiz/ostschweiz/831496524-vermummte-stuermen-pnos-treff-in-bazenheid-vier-verletzte

2018
Anfang Mai 2018
Rund ein halbes Dutzend offenbar rechte Fans des FC Wil (der
Ultra-Gruppen Boyz-Wil und Brotherhood Wil ) greifen eine
Karl-Marx-Party der Jungsozialist*innen in Wil SG an.
Sie wollten sich „pöbelnd und gewaltbereit“ Zutritt zu den
Räumlichkeiten verschaffen. Menschen, die vom Bahnhof her kommend zur
Party gelangen wollten, wurden von den Rechten verfolgt und mit Flaschen
beworfen.
Mindestens einer der Angreifer ist dem PNOS-Umfeld zuzurechnen.

https://barrikade.info/article/1096

Mitte Mai 2018
Eine Gruppe von ungefähr einem Dutzend Hooligans des SSV Reutlingen 05 ist in
der Innenstadt St.Gallens unterwegs. Sie tragen dabei Shirts, die ein
rundes Hakenkreuz zeigen oder mit „Defend Europe“ bedruckt sind.

26. Juli 2018

An diesem Tag findet eine wohl länger geplante Aktion etlicher rechter
Hooligans statt.
Zum einen bedrohen sie während des Europa League-Spiels FCSG-Sarpsborg 08 FF mehrere Personen vor und im Stadion. Beim
Verlassen des Stadions kommt es dann zu tätlichen Auseinandersetzungen. Mehrere Personen werden durch die Faschos verletzt.

Auch im Fanlokal Bierhof“ werden verschiedene Menschen durch Rechte aus dem
Hool-Umfeld angepöbelt und auch physisch angegangen.

Kurz nach Mitternacht versammeln sich mindestens zwei Dutzend Hooligans
vor dem linken Szenelokal „Schwarzer Engel“. Nach kurzer Zeit verziehen
sich einige der Gruppe. Andere warten noch länger. Sie wirken bedrohlich
und mindestens einmal wird der Hitlergruss gezeigt.
Viele der Schlägergruppe sind antifaschistischen Kreisen gut bekannt.

16. März 2019

Anlässlich eines Spiels des FC St.Gallen kommen erneut Hooligans des SSV Reutlingen 05 nach St.Gallen. Am frühen Abend treffen sie sich in der Hooligan Szenebar «El Miguel» mit den rechten St.Galler Hools «East-City-Firm (ECF)».
Insgesamt waren es gut 15 Personen. Gleich neben dieser Bar fand ein Apero einer solidarischen Organisation zur Unterstützung von Menschen auf der Flucht statt. Der Weg zu diesem Apero führte zwangsläufig an den rechten Hooligans vorbei.
Die Rechtsextremen haben mehrfach den Hitlergruss gezeigt, Menschen, die
den Apero besuchten, angepöbelt und Frauen mit sexistischen Äusserungen
belästigt

https://www.rosa-reutlingen.de/2020/04/22/rechte-aktivitaeten-im-kreis-reutlingen-in-2019/

Juni 2019
Die Wohnung des umtriebigen Schweizer Neonazis Ignaz Bearth wird mit
einer stinkenden Flüssigkeit angegriffen.

https://barrikade.info/article/2421

9. August 2019
In Degersheim findet ein treffen der völkisch-esoterischen Anastasia-Bewegung statt.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wil/mysterioeses-festival-in-degersheim-will-sich-eine-untergruppe-der-anastasia-sekte-treffen-ld.1141678

Anfang September 2019
Auf einer öffentlichen Sprayerwand in der Stadt St.Gallen bringen die
Identitären ein Graffiti an. Neben ihrem Logo schreiben sie „Freiheit,
Stolz und Tradition“ Auf der Hinterseite der Stellwand sind auch Hakenkreuze und der Schriftzug «Nazi» gesprüht worden.

Oktober 2019
Im Studentenmagazin „Prisma“ der Uni St.Gallen (HSG) erscheint ein Artikel, der sich positiv auf die Identitären bezieht.
https://www.saiten.ch/achtung-nazi-kaeule/

26. Oktober 2019

Der rechtsextreme Kampfsportler Nick Betschart soll in St.Gallen an der
„Best of Bloodsport 2“-Fightnight kämpfen.
Im Vorfeld machen Bilder die Runde, die Nick Betschart anlässlich der
antifaschistischen Demo in Schwyz bei den pöbelnden Nazis zeigt. Seine
Teilnahme wird abgesagt und als Ersatz für Betschart der Mogelsberger
Pascal Brändle engagiert. Über diesen gab es mehrere Medienberichte.
Denn auch er war mindestens früher in der rechtsextremen Szene
unterwegs. Er gibt sich allerdings als Aussteiger und hat auch mehrere
der eindeutigen Symbole, die auf seiner Haut prangten, überstechen lassen.
Die auch eindeutige Nazi-Codezahl 1488 am Arm ist aber noch da.
Bezüglich der Sig-Rune (SS-Rune) am Hinterkopf ist unsicher, ob diese
nicht unter den Haaren noch auf seinem Haupt prangt.
https://www.watson.ch/schweiz/sport/808766620-mma-rechtsextremer-fighter-zieht-sich-aus-kampfsport-szene-zurueck

26. Oktober 2019

Im alternativen Konzertlokal „Treppenhaus“ in Rorschach findet ein
Konzert mit unter anderen der Band „The Warriors“ statt. Die Band wird
von einigen dem rechten Genre „Rock against Communism“ zugeordnet und
gilt als Grauzoneband.
Die Betreiber*innen schreiben auf Anfrage, dass man sie gerne darauf
aufmerksam machen darf, falls in Zukunft einst wieder ein Konzert einer
Band stattfinden sollte, die informierte Menschen als problematisch
erkennen. Schön wäre es allerdings, wenn die Betreiber*innen selbst sich
darum kümmern würden, wem sie mit welchen Inhalten eine Bühne geben.

Anfang November 2019
Anlässlich eines Auswärtsspiels des FCSG in Bern machen ein paar Fussballfans
Affengeräusche, wenn People of Colour im Ballbesitz sind. Ein Teil der Kurve greift ein und stellt diese Rechten, raus. Bezüglich Fankurve muss allgemein festgehalten werden, dass sie wachsamer gegenüber rechterVereinnahmung geworden ist und wenn nötig handelt.

Februar 2020

Rassistischer Fasnachtswagen der Sarganser-Fasnacht:

https://www.dieostschweiz.ch/artikel/neger-fasnachtswagen-fdp-sarganserland-prueft-strafanzeige-AWRd85k
[https://dieostsc-assets.imgix.net/images/ad1d5a19-93be-5982-f0ec46f21d483366?w=1504&h=580&fit=crop&auto=compress,format]

Es gab auch schon ein Fasnacht-Nazivorfall im Januar 2018 in Dietschwil:
dafür verantwortlich war unteranderem der Präsident der Hülsnerbueben, Thomas Hardegger:
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld-munchwilen/asyl-fasnachtswagen-in-aadorf-fasnachtspraesidentin-bedauert-den-nazi-vorfall-ld.766876

25. Juni 2020

Eine Gruppe von sechs jungen Männern, zwei davon mit «Eidgenossen»-T-Shirts, sind in St.Gallen unterwegs und gröhlen wiederholt «Scheiss-Neger».

Wir halten es für gut möglich, dass solche Vorfälle wieder zunehmen können.

Passt auf Euch auf und zeigt  Zivilcourage, die auch Matthias Hüppi gerne sehen würde.

August 2020

Versuchte Brandstiftung in geplantem Asylzentrum
https://www.20min.ch/story/versuchte-brandstiftung-in-geplantem-asylzentrum-954696726574