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Antifa Ostschweiz, es gibt kein ruhiges Hinterland

Und in Brasilien ist ein ultrarechter, frauenfeidlicher Militär an die Macht gekommen.

Dies sind extrem hässliche Beispiele gefährlicher Vorgänge auf einer politisch-institutionellen Ebene.
Diese Vorgänge sind nicht einfach Ausdruck und auch Nährboden von rechtsextremen, faschistischen oder neonazistischen Bewegungen. Sie dürfen nicht getrennt davon betrachtet werden Sie sind sozusagen der netter aussehende, demokratisch verkleidete Arm derselben Ideen.

Die extrem rechten Ideen sind schon längst (wieder!) mitten in der Gesellschaft angekommen. Und deswegen ist es angesagt sich dagegen zur Wehr zu setzen.
Die Antifa Ostschweiz möchte mit dieser Email-Adresse die Möglichkeit bieten Deine Beobachtungen oder Sorgen zu teilen, da wir es als wichtig betrachten uns zu organisieren und Strukturen zur Selbstverteidigung zu schaffen. Denn alleine, bloss mit Facebook-Likes oder mit blindem Vertrauen in die demokratischen Institutionen ist es nicht getan.

antifaostschweiz@immerda.ch

 

Kleiner antifaschistischer Rückblick aus der Region Ostschweiz 2017 bis 2020

Wir haben diverse Informationen über rechtsextreme Aktivitäten in der
Region Ostschweiz zusammen getragen. Viele der Informationen wurden uns an
unsere E-Mailadresse antifaostschweiz(a)immerda.ch geschickt. Dafür
bedanken wir uns herzlich und hoffen ihr haltet uns weiter auf dem
Laufenden. Falls ihr noch etwas zu ergänzen habt, schreibt uns einfach.
Wir können nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Wir haben daraus nachfolgend eine kleine Übersicht erstellt, wo und wie
Rechtsextreme in Erscheinung treten und wie ihnen begegnet wird.
Sie soll uns daran erinnern, dass Antifaschismus immer wichtig
ist. Und sie soll gerne auch inspirieren antifaschistisch zu handeln und
dem Faschismus entgegen zu treten.

15. Oktober 2017

Der Parteitag der PNOS-Sektion St.Gallen wurde von Antifaschist*innen
angegriffen und musste aufgrund dessen abgebrochen werden. Der Anlass
fand in genau dem Restaurant in Bazenheid statt, das
zuvor wegen eines rassistischen Vorfalls in die Schlagzeilen geraten
war, wie mehrere Zeitungen berichteten.

https://www.watson.ch/schweiz/ostschweiz/831496524-vermummte-stuermen-pnos-treff-in-bazenheid-vier-verletzte

2018
Anfang Mai 2018
Rund ein halbes Dutzend offenbar rechte Fans des FC Wil (der
Ultra-Gruppen Boyz-Wil und Brotherhood Wil ) greifen eine
Karl-Marx-Party der Jungsozialist*innen in Wil SG an.
Sie wollten sich „pöbelnd und gewaltbereit“ Zutritt zu den
Räumlichkeiten verschaffen. Menschen, die vom Bahnhof her kommend zur
Party gelangen wollten, wurden von den Rechten verfolgt und mit Flaschen
beworfen.
Mindestens einer der Angreifer ist dem PNOS-Umfeld zuzurechnen.

https://barrikade.info/article/1096

Mitte Mai 2018
Eine Gruppe von ungefähr einem Dutzend Hooligans des SSV Reutlingen 05 ist in
der Innenstadt St.Gallens unterwegs. Sie tragen dabei Shirts, die ein
rundes Hakenkreuz zeigen oder mit „Defend Europe“ bedruckt sind.

26. Juli 2018

An diesem Tag findet eine wohl länger geplante Aktion etlicher rechter
Hooligans statt.
Zum einen bedrohen sie während des Europa League-Spiels FCSG-Sarpsborg 08 FF mehrere Personen vor und im Stadion. Beim
Verlassen des Stadions kommt es dann zu tätlichen Auseinandersetzungen. Mehrere Personen werden durch die Faschos verletzt.

Auch im Fanlokal Bierhof“ werden verschiedene Menschen durch Rechte aus dem
Hool-Umfeld angepöbelt und auch physisch angegangen.

Kurz nach Mitternacht versammeln sich mindestens zwei Dutzend Hooligans
vor dem linken Szenelokal „Schwarzer Engel“. Nach kurzer Zeit verziehen
sich einige der Gruppe. Andere warten noch länger. Sie wirken bedrohlich
und mindestens einmal wird der Hitlergruss gezeigt.
Viele der Schlägergruppe sind antifaschistischen Kreisen gut bekannt.

16. März 2019

Anlässlich eines Spiels des FC St.Gallen kommen erneut Hooligans des SSV Reutlingen 05 nach St.Gallen. Am frühen Abend treffen sie sich in der Hooligan Szenebar «El Miguel» mit den rechten St.Galler Hools «East-City-Firm (ECF)».
Insgesamt waren es gut 15 Personen. Gleich neben dieser Bar fand ein Apero einer solidarischen Organisation zur Unterstützung von Menschen auf der Flucht statt. Der Weg zu diesem Apero führte zwangsläufig an den rechten Hooligans vorbei.
Die Rechtsextremen haben mehrfach den Hitlergruss gezeigt, Menschen, die
den Apero besuchten, angepöbelt und Frauen mit sexistischen Äusserungen
belästigt

https://www.rosa-reutlingen.de/2020/04/22/rechte-aktivitaeten-im-kreis-reutlingen-in-2019/

Juni 2019
Die Wohnung des umtriebigen Schweizer Neonazis Ignaz Bearth wird mit
einer stinkenden Flüssigkeit angegriffen.

https://barrikade.info/article/2421

9. August 2019
In Degersheim findet ein treffen der völkisch-esoterischen Anastasia-Bewegung statt.
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wil/mysterioeses-festival-in-degersheim-will-sich-eine-untergruppe-der-anastasia-sekte-treffen-ld.1141678

Anfang September 2019
Auf einer öffentlichen Sprayerwand in der Stadt St.Gallen bringen die
Identitären ein Graffiti an. Neben ihrem Logo schreiben sie „Freiheit,
Stolz und Tradition“ Auf der Hinterseite der Stellwand sind auch Hakenkreuze und der Schriftzug «Nazi» gesprüht worden.

Oktober 2019
Im Studentenmagazin „Prisma“ der Uni St.Gallen (HSG) erscheint ein Artikel, der sich positiv auf die Identitären bezieht.
https://www.saiten.ch/achtung-nazi-kaeule/

26. Oktober 2019

Der rechtsextreme Kampfsportler Nick Betschart soll in St.Gallen an der
„Best of Bloodsport 2“-Fightnight kämpfen.
Im Vorfeld machen Bilder die Runde, die Nick Betschart anlässlich der
antifaschistischen Demo in Schwyz bei den pöbelnden Nazis zeigt. Seine
Teilnahme wird abgesagt und als Ersatz für Betschart der Mogelsberger
Pascal Brändle engagiert. Über diesen gab es mehrere Medienberichte.
Denn auch er war mindestens früher in der rechtsextremen Szene
unterwegs. Er gibt sich allerdings als Aussteiger und hat auch mehrere
der eindeutigen Symbole, die auf seiner Haut prangten, überstechen lassen.
Die auch eindeutige Nazi-Codezahl 1488 am Arm ist aber noch da.
Bezüglich der Sig-Rune (SS-Rune) am Hinterkopf ist unsicher, ob diese
nicht unter den Haaren noch auf seinem Haupt prangt.
https://www.watson.ch/schweiz/sport/808766620-mma-rechtsextremer-fighter-zieht-sich-aus-kampfsport-szene-zurueck

26. Oktober 2019

Im alternativen Konzertlokal „Treppenhaus“ in Rorschach findet ein
Konzert mit unter anderen der Band „The Warriors“ statt. Die Band wird
von einigen dem rechten Genre „Rock against Communism“ zugeordnet und
gilt als Grauzoneband.
Die Betreiber*innen schreiben auf Anfrage, dass man sie gerne darauf
aufmerksam machen darf, falls in Zukunft einst wieder ein Konzert einer
Band stattfinden sollte, die informierte Menschen als problematisch
erkennen. Schön wäre es allerdings, wenn die Betreiber*innen selbst sich
darum kümmern würden, wem sie mit welchen Inhalten eine Bühne geben.

Anfang November 2019
Anlässlich eines Auswärtsspiels des FCSG in Bern machen ein paar Fussballfans
Affengeräusche, wenn People of Colour im Ballbesitz sind. Ein Teil der Kurve greift ein und stellt diese Rechten, raus. Bezüglich Fankurve muss allgemein festgehalten werden, dass sie wachsamer gegenüber rechterVereinnahmung geworden ist und wenn nötig handelt.

Februar 2020

Rassistischer Fasnachtswagen der Sarganser-Fasnacht:

https://www.dieostschweiz.ch/artikel/neger-fasnachtswagen-fdp-sarganserland-prueft-strafanzeige-AWRd85k
[https://dieostsc-assets.imgix.net/images/ad1d5a19-93be-5982-f0ec46f21d483366?w=1504&h=580&fit=crop&auto=compress,format]

Es gab auch schon ein Fasnacht-Nazivorfall im Januar 2018 in Dietschwil:
dafür verantwortlich war unteranderem der Präsident der Hülsnerbueben, Thomas Hardegger:
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/frauenfeld-munchwilen/asyl-fasnachtswagen-in-aadorf-fasnachtspraesidentin-bedauert-den-nazi-vorfall-ld.766876

25. Juni 2020

Eine Gruppe von sechs jungen Männern, zwei davon mit «Eidgenossen»-T-Shirts, sind in St.Gallen unterwegs und gröhlen wiederholt «Scheiss-Neger».

Wir halten es für gut möglich, dass solche Vorfälle wieder zunehmen können.

Passt auf Euch auf und zeigt  Zivilcourage, die auch Matthias Hüppi gerne sehen würde.

August 2020

Versuchte Brandstiftung in geplantem Asylzentrum
https://www.20min.ch/story/versuchte-brandstiftung-in-geplantem-asylzentrum-954696726574

Die Universität, St.Gallen und die Identitären

Kürzlich erschienen im Studentenmagazin der HSG zwei Kommentare zur Identitären Bewegung. Sie waren im Stil allseits bekannter Pro-/Kontra-Argumentationen einander gegenübergestellt.

Die Identitäre Bewegung ist ein Gefäss ultrarechter, meist männlicher, junger Studierender. Sie orientieren sich an der Konservativen Revolution, die noch vor dem aufkommen des Faschismus in Italien elitäre, kämpfende Männerbünde, den Kampf als solches, Nationalismus, Jugend, Mut und Krieg heroisierten. Sie war ein Wegbereiter für den später aufkommenden Faschismus. Auch wenn einige ihrer Exponenten nicht mit allem einverstanden waren, was Mussolini und später Hitler taten. Ausserdem hatten sie dann bloss elitäre Vorbehalte gegenüber den Massen, die der Faschimus ansprechen wollte, nicht gegenüber den transportierten und geförderten Werten.

Die Identitären und sehr ähnliche neurechte Organisationen kopieren linke Strategien. Sie besetzen Häuser, unterstützen vereinzelt öffentlichkeitswirksam weniger gut Betuchte (der «richtigen» Nationalität), führen Störaktionen «linke» Anlässe durch und vernetzen sich nebenbei mit Exponent*innen der etablierten rechtsextremen Parteien, wie der AfD, NPD, FPÖ und der Alleanza Nationale.

Sie hatten sogar ein Schiff gechartert um die Schiffe, die im Mittelmeer ertrinkende Geflüchtete retten, an ihrem solidarischen Tun zu hindern.

Ausserdem greiffen ihre Mitglieder durchaus Andersdenkende an. Nur nicht unbedingt direkt an Aktionen, die unter dem Label der Identitären laufen. So viel zur den Thesen des Pro-Schreiberlings, die Identitären wenden keine Gewalt an und würden die Meinungsfreiheit schützen. Ganz abgesehen davon, dass er offensichtlich das Ertrinken Tausender im Mittelmeer oder unmenschliche Bedingungen in Flüchtlingslagern in ganz Europa überhaupt nicht gewaltätig findet.

Die wenigsten Menschen kennen die Gesichter der Konservativen Revolution oder ihre Ideen. Und ohne ein bisschen Wissen über die Geschichte des Faschismus ist nicht sofort erkennbar, dass schon alleine die oben genannten Werte mehr als übel sind. Auch kennen die wenigsten Menschen Hintergründe und Werte der Identitären.

Dadurch fällt es ihnen leicht sich mit dem bis in den politischen Mainstream beliebten Label «weder links, noch rechts» zu schmücken und so ihrer mindestens vor-faschistischen Propaganda Raum zu verschaffen.

Nun ist sich also ein Studi der Universität St.Gallen nicht zu blöde und schafft deren dreckiger Propaganda Raum, macht sie bekannt. Er findet sogar, man kann diese Einstellung ja haben.

Es ist das traurige, langweilige und leider funktionierende Spiel sich mit Hilfe der Meinungsfreiheit Raum zu schaffen für freiheitsfeindliche, nationalistische, rassistische, frauenverachtende Werte.

«Wir sind weder links noch rechts, alle dürfen sagen, was sie wollen, also dürfen wir wohl auch mal sagen…». Und allzu viele Menschen fallen (wieder) auf diesen Blödsinn herein.

Nun ist dies aber nicht alles: Nicht lange vor Erscheinen dieses Kommentars im Prisma tauchte das Logo der Identitären an der für alle zugänglichen Sprayerwand auf der Kreuzbleiche auf. Ergänzt mit den Worten «Freiheit, Stolz, Tradition».

Ausserdem erdreisteten sie sich jüngst an einem Fussballspiel Affengeräusche zu machen, wenn People of Colour den Ball spielten.

Es stellt sich also ganz klar die Frage, ob denn der Pro-Kommentar des HSG-Studis nicht Teil einer Strategie der Identitären in St.Gallen und an der Uni St.Gallen vermehrt präsent zu sein und Fuss zu fassen.

Die HSG mit ihrer ultraliberalen Wirtschaftsfakultät und dem von Beginn weg explizit gegen die Werte der Linken (ursprünglich der 68er-Bewegung) gerichteten, alljährlichen HSG-Symposium wird von den Identitären sicherlich als fruchtbarer Boden angesehen.

Damit unterstellen wir also auch dem Schreiberling, dass er Teil der Identitären ist. Wie soll auch sonst jemand auf die Idee kommen und über eine derartige, in der Schweiz fast ganz unbekannte, Randgruppe schreiben?

Und dies in einer Zeit in der die rechtsextremen politischen Parteien – damit ist die SVP explizit mitgemeint. Und nicht nur, weil einer von ihnen-Simon Stocker (Ortspartei-Vize-Präsident der SVP Morschach) mit den Nazis in Schwyz gegen eine linke Demo prügelte und von dieser ein Demo-Transpi erbeutete und dieses dem bewaffneten Arm des Neonazinetzwerkes Blood & Honour (Combat 18) übergeben hat – den ideologischen Boden schaffen für brutale antiislamische und antisemitische Attentate wie zuletzt in Neuseeland und in Halle.

Kein Fussbreit den Faschist*Innen

Weiterführender Link: https://www.saiten.ch/achtung-nazi-kaeule/

Liveticker: Vo wäge „für’s Läbe“!

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https://barrikade.info/article/2599

 

Am 14. September 2019 rufen fundamentalistische Christ*innen zum (fast) alljährlichen „Marsch für’s Läbe“ auf. Wie letztes Jahr in Bern werden sie dieses Mal in Zürich versuchen, ihre antifeministischen, konservativen, homophoben und was auch immer sonst noch für unterdrückende Inhalte auf die Strasse zu tragen. Doch auch dieses Jahr soll dieser freiheitsfeindliche Anlass nicht ohne Gegenprotest stattfinden: Um 12:45 wird dafür auf die Josephwiese mobilisiert.Von barrikade.info wird es dazu einen Liveticker geben, den ihr zum Beispiel mit dem barrikade-App oder auf der Webseite aufrufen könnt. Darauf werden Infos, Fotos etc. zu den Cops, den Fundis und zur Gegendemo veröffentlicht. ***

Aufruf: Vo wäge «für’s Läbe»!

Der Marsch fürs Läbe hat sich in diesem Jahr die Pränataldiagnostik zum Thema gemacht. Abtreibung von Menschen mit Downsyndrom wird instrumentalisiert, um ein generelles Abtreibungsverbot zu erwirken.

Wir könnten an dieser Stelle klarstellen, dass wir es sehr bedenklich finden, wenn Menschen abgetreiben werden, nur weil sie durch Pränataldiagnostik eine Wahrscheinlichkeit auf Downsyndrom zugeschrieben bekommen. Wir begreifen Behinderung als gesellschaftliche Konstruktion und als Prozess. PND verstärkt hingegen die Auffassung von einer in den Körper eingeschriebenen Behinderung. Behinderung wird dabei biologisiert und folgt damit dem medizinischen oder individuellen Modell von Behinderung „als individuelle Tragödie“.

Wir stellen uns gegen behindertenfeindliche Strukturen, aber auch dagegen, wenn behinderte Menschen instrumentalisiert werden. Die engen Wertvorstellung des „Marsch für’s Läbe“ lässt nur eine christliche-2er-hetero-Elternschaft zu und will sehr genau wissen, wie Menschen leben sollten. Wenn wir eine Gesellschaft wollen, in der Menschen mit Downsyndrom teilhaben und integriert sind, braucht es aber Vielfältigkeit und Selbstbestimmung, woran der MFL gar nicht interessiert ist.

Auschnitt aus einem Text vom What the fuck-Bündnis über PND:

„Eine mögliche Behinderung eines Kindes soll nicht bereits in der Schwangerschaft von Ärzt*innen und Geburtsbegleiter*innen als Katastrophe vermittelt werden. Wir fordern, dass Beratungsangebote erweitert und institutionalisiert werden. Schwangere sollen zu Beginn der Schwangerschaft umfassende Informationen über Risiken bei einer Schwangerschaft, PND und den Abbruch einer Schwangerschaft erhalten. Und nicht erst, wenn bei der Vorsorgeuntersuchung vermeintliche Abweichungen festgestellt werden. Oft gibt es einen sehr tendenziösen Umgang von Ärzt*innen und Beratungseinrichtungen, nachdem eine abweichende Diagnose bei einer Vorsorgeuntersuchung gemacht wird. Der Schwangeren wird oft ein Abbruch empfohlen, die Beratungen sind einseitig.
Es geht bei dem Thema auch um Solidarität mit Menschen mit Behinderung und ihrem Umfeld. Wie sieht das Leben von Menschen mit Behinderung aus? Was bedeutet es Eltern zu sein von Kindern mit Behinderung? In unserer feministischen Praxis müssen wir Leben mit und ohne Behinderung mitdenken. Politik von und für Menschen mit Behinderung ist Teil feministischer Kämpfe.

Wir fordern einen differenzierteren Umgang mit Pränataldiagnostik und ein Neudenken des Begriffs Selbstbestimmung!“

Das alles ist mehr als Grund genug, um den Aufmarsch der christlichen Rechten in Zürich zu verhindern, denn dieses «für’s Läbe» ist ein Witz, über den wir nicht lachen können.

Für die Freiheit, für das Leben, Fundis von der Strasse fegen!

Zeigen wir diesen Anti-Feminist*innen, dass sie in unserer Stadt nichts verloren haben!

*** ABER: Durch das Mittragen von Handys seid ihr nicht anonym unterwegs! Die Cops können zum Beispiel anhand von GPS-Standortdaten, Metadaten von SMS und Telefonaten (Zeit, Kontakte und Ort) oder auch nur durch die reine Verbindung zum Handynetz herausfinden, dass ihr an der Demo seid und wo genau ihr euch zu welcher Zeit aufhält. Zudem verfügen sie über die Möglichkeit durch die Mikrophone am Handy mitzuhören, was ihr mit euren Freund*innen so besprecht oder in welchen Worten ihr die Fundis oder Cops beleidigt.
Entscheidet selber, ob ihr das Mittragen von Smartphones als sinnvoll erachtet. Seid aber in allen Fällen vorsichtig und passt auf einander auf!

Für das gute Leben 3. Antifa-Festival Basel 2019 https://dasguteleben.noblogs.org/

anti facist rap days – 30. + 31. august 2019, – kochareal

 

BASEL BLEIBT NAZIFREI! DEMO 22.6.19

BASEL BLEIBT NAZIFREI !

Die Demonstration baselnazifrei vom 24. November 2018 liegt nun schon ein halbes Jahr zurück. Sie wird als ein starkes Zeichen gegen Faschismus und rechte Hetze im Gedächtnis bleiben. Dank dem entschlossenen Widerstand von fast 2’000 Menschen konnte verhindert werden, dass der öffentliche Raum als Bühne für Nazi-Propaganda genutzt wurde. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten sich die Demonstrierenden über die Weisungen der Polizei hinwegsetzen. Denn diese hatte der rechtsextremen PNOS eine Kundgebung auf dem Messeplatz bewilligt, während sie die Gegenveranstaltung nur an einem weit entfernten Ort erlaubte.

Monate später dringen Polizist*innen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Basel frühmorgens in zahlreiche Wohnungen ein. Das Ziel: Verschiedene Einzelpersonen, denen vorgeworfen wird, an diesem Tag gegen die PNOS auf der Strasse gewesen zu sein. Innerhalb weniger Wochen kommt es in Basel und anderen Kantonen zu über zwanzig solcher Hausdurchsuchungen und zu Festnahmen. Manche werden bis zu 48 Stunden auf der Polizeistation behalten – die beantragte Untersuchungshaft wird vom Zwangsmassnahmengericht aber abgelehnt. Auffallend ist auch, dass ausländische Verhaftete auf dem Posten zusätzlichen Schikanen ausgesetzt waren, wie z.B. rassistischen Beleidigungen.

Die Vorwürfe sind bei vielen eher unbedeutend: Das halten eines Transpis an einer unbewilligten Demonstration ist offenbar für die Staatsanwaltschaft Grund genug für eine Hausdurchsuchung. Anderen wird vorgeworfen, in tätliche Auseinandersetzungen mit Neonazis verwickelt gewesen zu sein, oder an der Eskalation mit der Polizei beteiligt gewesen zu sein. Diese Eskalation erfolgte erst, nachdem seitens der Basler Polizei wieder einmal ein exemplarischer Gummischrot-Einsatz ausgeführt wurde. [1] Geschossen wurde willkürlich und aus geringer Distanz, sowie auf Kopfhöhe. Dabei wurden durch das Gummischrot mehrere Personen am Auge verletzt, eine davon so schwer, dass sie möglicherweise ein Leben lang geschädigt bleiben wird.

Mittels umfangreicher Videoaufnahmen und anhand von beschlagnahmten Kleidungsstücken versucht die Staatsanwaltschaft nun mit grosser Energie die linken Demonstrant*innen mit Strafverfahren einzudecken.

Wir sehen diese Verfahren als klaren Einschüchterungsversuch und als politisches Zeichen seitens der Staatsanwaltschaft Basel: die grosse antifaschistische Mobilisierung vom 24. November soll kriminalisiert werden. Das passt in eine seit einigen Jahren verschärfte Praxis gegen soziale Bewegungen. [2] Die Repression trifft nun Einzelne, aber gemeint sind alle, die damals auf der Strasse engagiert waren, um den Neonazis die Plattform zu nehmen. Wir solidarisieren uns mit den von dieser Repression betroffenen Menschen, unabhängig der vorgebrachten Vorwürfe.

Die Ereignisse der letzten Monate (“Ku-Klux-Klan”-Auftritt und “Combat 18” in Schwyz, die Ergebnisse der Europawahlen oder die rechtsextreme Basler Chat-Gruppe mit Schusswaffen und “Ausrottungs”-Phantasien [3]) zeigen, dass es gerade jetzt sehr wichtig ist, eine entschlossene Antwort auf rechtsextreme Umtriebe zu haben.

Lasst uns deshalb am 22. Juni gemeinsam auf die Strasse gehen, um den antifaschistischen Widerstand zu stärken und uns gegen die Kriminalisierung von baselnazifrei zu stellen. Basel bleibt dabei: Kein Platz für Nazis!

DEMO: Samstag, 22. Juni 2019, 14:00 Uhr, De-Wette Park, Basel

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Aktive PNOS!?

Auch in St.Gallen gibt es einen Ableger der rechtsextremen Partei PNOS. Vorsitzender ist Dave Betschart, der im Herbst für den Nationalrat kandidieren will.

Wie aktiv die Partei aktuell ist, ist schwer einzuschätzen. Hier seht ihr sie beim Plakatieren und Flyern. Meldet euch bei uns, falls ihr die Vögel in Aktion seht.

Veranstaltungshinweis: Das Netzwerk der Neuen Rechten

Antifa-Kids in den Quartieren: Faschos sind auf der Strasse, hocken an Stammkneipen, grölen Scheisse durch die Gegend, aber sich organisieren und vernetzen sich auch. Wie diese Netzwerke in Deutschland entstanden sind und wie sie funktionieren, dazu findet am Mittwoch, 15. Mai  im Palace in St.Gallen eine Veranstaltung statt.

Zu Gast ist der Journalist Christian Fuchs, der zusammen mit Paul Middelhof kürzlich das Buch „Das Netzwerk der Neuen Rechten“ publiziert hat. Darin geht es auch um die Finanzierung der AfD und Konsorten, die immer wieder auf UnterstützerInnen aus der Schweiz zurückgreifen können: wie etwa auf die Werbeagentur „Goal AG“.

Christian Fuchs spricht mit Kaspar Surber von der „Wochenzeitung“ über seine Recherchen zu den Geldgebern der AfD und hoffentlich auch darüber, wie man den Neuen Rechten das Handwerk legen kann. Schaut vorbei!

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Erfreuliche Universität
Das Netzwerk der Neuen Rechten
Lesung und Gespräch mit Christian Fuchs
Tür 19:45 Beginn 20:15 Kollekte